Illegal abgestellte Farbeimer, Lacke, alte Dosen – eine Gefahr für Mensch und Umwelt. So sehen oft viele der derzeit 58 Haltestellen des Schadstoffmobils in Braunschweig aus. Diesen Zustand will die CDU-Ratsfraktion nun beenden und hat deshalb einen Antrag eingebracht, damit die von Missbräuchen gezeichnete Schadstoffsammlung vom derzeitigen „Holsystem“ auf ein „Bringsystem“ umgestellt wird. Klaus Wendroth, Vorsitzender der CDU-Fraktion im Rat der Stadt Braunschweig, erläutert, warum diese Änderung notwendig ist: „Seit Jahren ist bekannt, dass es an den Haltestellen des Schadstoffmobils immer wieder zu illegalen Ablagerungen kommt. Alleine im letzten Jahr ist das 630 Mal vorgekommen. Mit einer Öffentlichkeitskampagne und erhöhten Kontrollen sollte dem entgegengewirkt werden – leider ohne Erfolg.“
Fraktionsvorsitzender Klaus Wendroth spricht sich aufgrund unzähliger umwelt- und gesundheitsgefährdender Missbräuche für eine Umwandlung der Schadstoffsammlung aus In einer Anfrage in der Ratssitzung am 19. Juni dieses Jahres hatte sich die CDU-Fraktion über die aktuellen Entwicklungen bei der Schadstoffsammlung informieren lassen und die vorliegenden Zahlen geben Wendroth und seinen Kollegen Recht: Die stetig zurückgehende Menge an gesammelten Schadstoffen lässt auf eine sinkende Akzeptanz für das Schadstoffmobil in der Bevölkerung schließen. Dem gegenüber steht eine immer weiter steigende Zahl von Missbräuchen. Wendroth erbost das sehr und er weist auf die Konsequenzen hin: „Wir reden hier nicht von einem Kavaliersdelikt, sondern von Umweltverschmutzung, bei der ein Risiko für Mensch und Natur existiert. Besonders spielende Kinder sind hier gefährdet, denn immer wieder sehen wir außerhalb der Abholzeiten einfach abgestellte Farbeimer, Spraydosen und andere gefährliche Stoffe an den Haltestellen. Wir wissen doch alle, wie neugierig unsere Kleinsten sind und dann ist die Gefahr groß, dass sie mit achtlos abgestellten Schadstoffen in Kontakt kommen. Die Folgen kann niemand verantworten!“
Im Abfallratgeber der Firma ALBA werden deshalb bei illegalem Abstellen von Schadstoffen auch eine Geldbuße von bis zu 5.000 Euro sowie strafrechtliche Konsequenzen angedroht. Anscheinend sind aber vielen diese möglichen Auswirkungen nicht bekannt, oder werden einfach beiseite geschoben. Denn auch an öffentlichen Plätzen, an denen eine hohe soziale Kontrolle vermutet wird, häufen sich die illegalen Ablieferungen. Als Lösung fordert die CDU eine Umstellung auf ein bürgerfreundliches „Bringsystem“, bei dem alle Schadstoffe kostenfrei im Abfallentsorgungszentrum in Watenbüttel und am Betriebshof in der Frankfurter Straße abgegeben werden können. Einhergehen soll damit eine Ausweitung der Öffnungszeiten und des Services an diesen beiden Orten. Klaus Wendroth erläutert weiter: „Aufgrund der derzeitigen Öffnungszeiten ist es für Berufstätige oftmals schwer, ihre Schadstoffe im Abfallentsorgungszentrum in Watenbüttel abzugeben. Wenn dann am Sonnabend geöffnet ist, sind die Schlangen dementsprechend lang. Wir wollen deshalb gleichzeitig eine Ausweitung der Öffnungszeiten, bei der dann auch alle anderen Dienstleistungen, wie beispielsweise fachkundige Beratungen, angeboten werden. Bezahlt werden kann dieses durch Verrechnung mit den eingesparten Mitteln.“
Abschließend wirbt Wendroth noch einmal bei den anderen Fraktionen um Zustimmung zur Idee der CDU-Ratsfraktion: „So lange es ein Holsystem gibt, wird es auch gesundheits- und umweltgefährdenden Missbrauch dieses Systems geben!“