Zu den bisherigen Diskussionen zur als „Gelbe Tonne“ bekannten Wertstofftonne erklärt Klaus Wendroth, Vorsitzender der CDU-Fraktion im Rat der Stadt Braunschweig: „Die abschließende Debatte über die Einführung der Gelben Tonne – verbunden mit der Auflistung aller Einzelheiten und Kosten – gehört in den Rat und damit öffentlich und für jedermann nachvollziehbar! Die in den letzten Tagen geführte Debatte hat gezeigt, dass die Einführung der Gelben Tonne ein sehr emotionaler Vorgang ist und deshalb sollte der Rat die Entscheidung an sich ziehen, auch wenn formal korrekt der Verwaltungsausschuss zuständig ist.“
Der bisherige Gremienlauf der Verwaltung sieht lediglich einen Beschluss im nicht-öffentlich tagenden Verwaltungsausschuss vor. Doch für den CDU-Politiker ist nach den heftigen Reaktionen in den letzten Tagen wichtig, dass die abschließende Diskussion über die Einführung der Gelben Tonne, bei der dann alle Kosten für die Bürger sowie die Handhabung der Wertstofftonne noch einmal kompakt in einer Vorlage der Verwaltung zusammengefasst sind, nicht hinter verschlossenen Türen sondern in einer öffentlichen Ratssitzung geführt wird.
Viele Braunschweiger werden eine zusätzliche Mülltonne vor ihre Haustür bekommen. Wie groß diese sein wird und wie oft sie geleert werden soll, ist noch nicht abschließend geklärt. Wendroth erklärt weiter: „Für uns ist die Diskussion noch nicht abgeschlossen. Wir haben für unsere Fraktionsvorstandssitzung am Montag neben der Verwaltung auch Vertreter von ALBA eingeladen, damit wir gemeinsam die kostengünstigste und praktikabelste Lösung für alle Bürgerinnen und Bürger in Braunschweig erreichen können. Wir wollen nicht, dass die Gelbe Tonne wegen vermeidbarer Fehler einen schlechten Start hat.“
Der größte Protest in den Zuschriften und Veröffentlichungen richtet sich gegen den bisher vorgesehenen Leerungs-Rhythmus der Tonnen und deren Größe. Wendroth kann den Unmut in der Bevölkerung sehr gut verstehen und wundert sich ebenfalls über die lange Zeit von vier Wochen. Ebenso kann er nicht verstehen, dass nur eine begrenzte Anzahl von 120l-Behältern aufgestellt werden sollen, während die überwiegende Mehrzahl der Bevölkerung die deutlich größere 240l-Tonne erhalten soll. Der CDU-Politiker meint: „Wir hatten seinerzeit die Verwaltung aufgefordert, sich für eine flächendeckende Ausstattung mit 120l-Behältern einzusetzen. Uns war damals schon bewusst, dass es bei vielen Bürgerinnen und Bürgern zu Platzproblemen mit einer größeren Tonne kommt. Und wer will schon durch ein Spalier aus Mülltonnen zu seinem Grundstück kommen?“
Die Mitglieder der CDU-Ratsfraktion sind aber zuversichtlich, dass es noch zu einer Einigung kommt, die für alle Beteiligten gangbar ist und zusätzliche Kosten für die Braunschweiger verhindert.