Stellungnahme zum Integrationskonzept

Wendroth: \"Fehler der 1990er-Jahre nicht wiederholen!\"

Von der Online-Zeitung regionalbraunschweig.de sind wir um eine erste Stellungnahme zum vorgelegten Integrationskonzept für die Flüchtlinge in Braunschweig gefragt worden. Diesen Text veröffentlichen wir hier ungekürzt:
Klaus Wendroth begrüßt das Integrationskonzept der Verwaltung und macht deutlich, dass man die Fehler der 1990er-Jahre nicht wiederholen dürfe.Klaus Wendroth begrüßt das Integrationskonzept der Verwaltung und macht deutlich, dass man die Fehler der 1990er-Jahre nicht wiederholen dürfe.
Klaus Wendroth, Vorsitzender der CDU-Fraktion: „Die Mitglieder der CDU-Fraktion im Rat der Stadt Braunschweig begrüßen die Vorlage eines Integrationskonzeptes ausdrücklich. Noch vor einem Jahr hätte sich vermutlich niemand vorstellen können, dass wir einmal ein solches Papier zur Steuerung einer gelingenden Integration von Flüchtlingen in Braunschweig benötigen. Aber bereits heute sind zahlreiche Flüchtlinge in der Stadt. Sei es in der Landesaufnahmebehörde in Kralenriede, in der kommunalen Erstaufnahme in einer unserer derzeit belegten Sporthallen oder als anerkannter Flüchtling in der Stadt. Dieser Umstand zeigt noch einmal, wie wichtig unsere Forderung nach einem möglichst großen Vorlauf für die Stadt Braunschweig war – es ist enttäuschend, dass uns das Land auch an dieser Stelle nicht entgegen gekommen ist!
 
Wir dürfen die Fehler der 1990er-Jahre nicht wiederholen, denn als damals die Flüchtlinge aus dem ehemaligen Jugoslawien und später die Spätaussiedler aus Russland zu uns kamen, gab es nicht einmal ansatzweise ein solches Konzept. Mit den Problemen – wie beispielsweise einer vielfach beklagten Ghettoisierung in Teilen unserer Stadt – haben wir noch heute zu kämpfen.
 
Von einigen Seiten habe ich bereits Kritik an einer im Konzept eingebetteten Organisationsänderung innerhalb der Verwaltung gehört. Es ist nämlich vorgesehen, das Büro für Migrationsfragen als Teil einer neuen Abteilung im Fachbereich Soziales einzugliedern. Ich kann nur an alle appellieren, nicht den Fehler zu machen, das Integrationskonzept auf diese Änderung der vorhandenen Strukturen zu reduzieren. Vielmehr sehe ich im Konzept als Ganzes eine Stärkung der Integrationsbemühungen in unserer Stadt und damit auch eine Stärkung unseres Ausschusses für Integrationsfragen.
 
Die Verwaltung hat neben vielen anderen drängenden Aufgaben in den letzten Wochen und Monaten mit Hochdruck an diesem Konzept gearbeitet. Es liegt uns daher erst seit wenigen Tagen vor und deshalb konnten wir uns in der Fraktion noch nicht damit befassen. Wir werden aber während unserer nächsten Sitzung am kommenden Montag genügend Zeit einräumen, um umfassend zu diskutieren.“