Die Zeit der Lippenbekenntnisse ist vorbei
„Wir müssen die sich immer schneller drehende Negativspirale der Braunschweiger Innenstadt stoppen. Von alleine wird das nicht gehen. Es ist bereits wertvolle Zeit verstrichen. Angesichts der Corona-Pandemie und ihren Folgen für den Einzelhandel ist der Druck in der Zwischenzeit nochmal viel größer geworden. Wir können die Trendwende für die City nur in enger Zusammenarbeit und mit daraus resultierenden klugen Ideen meistern. Die Zeit der Lippenbekenntnisse ist vorbei. Jetzt müssen alle mit anpacken“, fordert unser Ratsherr alle Beteiligte zur engagierten Mitarbeit auf.
Schatta verweist dabei auf die guten Erfahrungen im Zusammenhang mit dem Bau der Schloss-Arkaden. „Auch das war eine enorme Herausforderung für unsere Kaufmannschaft. Durch ein Gesamtkonzept hat die Innenstadt damals einen erheblichen Entwicklungsschub erhalten. So eines konzertierten Kraftakts bedarf es jetzt erneut. Onlinehandel und der zweite Lockdown wegen Covid-19 sind keine geringeren Bedrohungen. Eine große Kraftanstrengung wird nötig sein um Braunschweigs Position als Niedersachsens Einkaufsstadt Nr. 1 zu behaupten“, ist sich Schatta sicher.
Ein sehr wichtiger Punkt ist aus seiner Sicht, die Revitalisierung der AG Innenstadt. „Die Industrie- und Handelskammer, der Einzelhandelsverband und der Arbeitsausschuss Innenstadt haben die Qualität, das Netzwerk Zukunft gemeinsam mit der Stadtverwaltung, Eigentümern und Investoren zu einem Kompetenzzentrum werden zu lassen, das neue Wege findet, damit die Menschen in der Region auch in Zukunft lieber in die Innenstadt zum Einkaufen kommen als vor dem Computer sitzend online zu bestellen“, sagt er.
Wichtig dafür sei zunächst gute Erreichbarkeit mit Fahrrad, Auto und öffentlichem Personennahverkehr. Es müsse dazu weiterhin attraktiv sein, einen Stadtbummel zu unternehmen und Spaß machen, im Einzelhandel einzukaufen. Ansatzpunkte sieht Oliver Schatta in noch stärkerer Serviceorientierung des Einzelhandels, intensiveren Bemühungen der Stadt um die Ansiedlung weiterer Geschäfte für ein möglichst breites Sortiment und Verbesserung des Erlebniswerts eines Innenstadtbesuchs um die verkaufsoffenen Sonntage hinaus. Das aus der Not heraus geborene „stadtsommervergnügen in der Löwenstadt“ sei dafür ein gutes Beispiel gewesen.