Trauer um Wolfgang Sehrt
„Die Nachricht von Wolfgangs Tod hat uns vollkommen überraschend und unvorbereitet getroffen. Noch in der vergangenen Woche hatte ich mit ihm nach einer kleineren Operation gesprochen und er war bester Dinge für seine baldige Genesung. Unsere Gedanken sind in diesen schweren Stunden bei seiner lieben Frau Ute, seinen beiden Töchtern, den Enkelkindern sowie allen Angehörigen“, erklärt unser Vorsitzender Thorsten Köster.
Geboren am 19. Mai 1941 in Berlin brachte ihn die Flucht aus der kriegszerstörten Hauptstadt zunächst nach Pommern und die Vertreibung weiter nach Uelzen. Der Schulbesuch erfolgte später im Internat in Duderstadt. Nur wenige Jahre später kam er nach Braunschweig, trat in den Polizeidienst ein und wurde 1969 Mitglied der CDU. Die spannendsten politischen Jahre dürfte er zwischen 2001 und 2011 erlebt haben, in denen er Motor und Garant der damaligen Ein-Stimmen-Mehrheit aus CDU, FDP und Oberbürgermeister Dr. Gert Hoffmann im Rat der Stadt Braunschweig war.
„Wolfgang Sehrts großes politisches Talent war es, mit seiner ruhigen und ausgleichenden Art auch in hitzigen Diskussionen alle Beteiligten so einzubinden, dass sie sich und ihre Anliegen hinreichend gewürdigt fühlten. Gerade zwischen 2001 und 2011 hat Wolfgang mit viel Engagement und höchstem persönlichen Einsatz immer die Mehrheit sichergestellt. Ohne ihn wären so wichtige Entscheidungen wie der Wiederaufbau unseres Residenzschlosses oder die Entschuldung der Stadt nicht denkbar gewesen“, erläutert Klaus Wendroth, unser Vorsitzender von 2011 bis 2018. Er ergänzt: „Wolfgang hat sich um die Stadt Braunschweig große Verdienste erworben. Wir alle und auch ich ganz persönlich sind ihm zu großem Dank verpflichtet. Wir werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.“
Während seiner Ratstätigkeit engagierte sich Wolfgang Sehrt, der von allen eigentlich immer nur „Flocki“ gerufen wurde, besonders im Sport und in der Kultur. Dem Niedersächsischen Landtag in Hannover gehörte er von 1982 bis 2003 als Abgeordneter an. Sein Engagement galt aber nicht nur der Politik. Als Vorsitzender des Polizeisportvereins zeichnete er viele Jahre für die legendären Polizei-Schauen in der Stadthalle und auch im Eintracht-Stadion verantwortlich. Er war bis zuletzt Vorsitzender des Freundes- und Fördererkreises unseres Städtischen Museums und Präsident der Deutsch-Indonesischen Gesellschaft Niedersachsen.