Bei Anschaffung von Lüftungsgeräten und Infektionsampeln den Turbo einschalten
Im Juli hatte die Verwaltung auch auf unseren Druck hin angekündigt, für schlecht zu belüftende Klassenräume eine Lüftungsanlage nach dem so genannten Göttinger Modell anzuschaffen. „Wir müssen nach den Sommerferien zügig sicheren Präsenzunterricht ermöglichen. Priorität hat der Schutz für Schulkinder unter zwölf Jahren, aber es muss auch für alle anderen stufenweise ohne unnötige Pausen vorangehen“, meint Thorsten Köster. Einen entsprechenden Antrag werden wir sowohl im nächsten Bau- als auch im nächsten Schulausschuss stellen.
Weil nicht alle Schulräume mit neuen Lüftungsanlagen ausgestattet werden können, fordert unsere schulpolitische Sprecherin Antje Keller, dass jeder Klassenraum mit einer Infektionsampel ausgestattet werden soll, damit Lehrerinnen und Lehrer stets einen Überblick über die Luftqualität erhalten und entsprechend reagieren können. „Dazu gibt es bereits ein Pilotprojekt unserer Technischen Universität in Wolfenbüttel. Wenn die Ergebnisse – wie erwartet – gut sind, ist das eine Möglichkeit, die Gefahren von Corona-Infektionen in Braunschweigs Schulen zu minimieren“, erläutert Antje Keller. Die Infektionsampeln sind unter anderem Teil unseres umfassenden Antrags und deshalb wichtig. Denn es besteht die Gefahr, dass durch den Einbau von Lüftungsanlagen eine trügerische Sicherheit vermittelt wird und die Infektionszahlen an Schulen steigen. Dies gilt es nach unserer Ansicht unbedingt zu verhindern.
Wir sehen uns damit an der Seite des Stadtelternrates. Dieser hatte in der vergangenen Woche die von der Verwaltung angekündigten Maßnahmen mit deutlichen Worten als nicht ausreichend kritisiert. Nach den Richtlinien des Landes kann die Stadt Braunschweig insgesamt rund 590.000 Euro für die Sicherheit in Klassenräumen erhalten. Die Fördersumme setzt sich aus knapp 475.000 Euro für Allgemeinbildende Schulen und etwa 115.000 Euro für die Berufsbildenden Schulen zusammen und kann auch für Infektionsampeln verwendet werden. „Wir haben bereits in der jüngsten Bauausschuss-Sitzung erklärt, dass uns die angedachten Maßnahmen der Stadt bei weitem nicht ausreichen. Deswegen sind wir froh über die Fördermittel des Landes. Jetzt ist die Stadtverwaltung am Zug. Wir erwarten, dass die Fördermittel in voller Höhe für die Gesundheit von Braunschweigs Schülerinnen und Schüler abgerufen werden“, sagt Thorsten Köster.
Die Stadt will Hochleistungslüfter anschaffen, die einen steuerbaren Luftaustausch gewährleisten (Göttinger Modell). Derartige Geräte waren bereits in zwei Räumen der Grundschule Bebelhof/Förderschule Hans-Würtz installiert worden. Die Testergebnisse waren positiv. Ursprünglich hatte die Stadt 200 Lüfter vorgesehen, jetzt kann bedarfsgerecht für den Einbau von entsprechenden Lüftungsanlagen gesorgt werden.