Realistische Ziele für CO2-Reduktion

Vorgaben des Integrierten Klimaschutzkonzept 2.0 sind illusorisch – Ratsantrag für eine Neuorientierung bei der Reduktion von Treibhausgasen – Privateigentümer für Gebäudesanierungen kostenlos beraten

Mit einem Neun-Punkte-Plan wollen wir die Umweltpolitik der Stadt Braunschweig endlich auf solide Füße stellen und deren Ziele in realistische Bahnen lenken. „Die Vorgaben im Integrierten Klimaschutzkonzept 2.0 der Stadt, das mit den Stimmen von Rot-Grün im Jahr 2022 verabschiedet wurde, sind illusorisch. Es ist besser, ehrlich zu sein gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern. Deswegen haben wir ein Konzept entwickelt, mit dem sich Treibhausgase massiv einsparen lassen und an dessen Ende bis spätestens 2045 vollständige Klimaneutralität herrschen soll“, erläutert unsere umweltpolitische Sprecherin Antoinette von Gronefeld.

Der entsprechende Ratsantrag trägt den Titel „Konkrete Maßnahmen statt abstrakter Konzepte – Treibhausgasneutralität 2045 durch effiziente und generationengerechte Maßnahmen“. Final wird über diesen am 17. September im Rat der Stadt entschieden. Bereits am 29. August wird er jedoch erstmals im Umwelt- und Grünflächenausschuss des Rates beraten. Nach dem Integrierte Klimaschutzkonzept 2.0 soll Treibhausgasneutralität bereits 2030 erreicht werden.

„Es ist kein Geheimnis, dass das bestehende Konzept nicht das Papier wert ist, auf dem es steht. Es ist von Anfang an Makulatur gewesen. Alle wissen längst, dass die darin formulierten Ziele unerreichbar sind. Das hatten wir als CDU-Ratsfraktion bereits im Rahmen der seinerzeitigen Debatte deutlich und nachvollziehbar erklärt. Es wird spannend zu sehen, ob die rot-grüne Ratsmehrheit ihre umweltpolitische Augenwischerei offen zugeben wird und vernünftigerweise unseren Vorstellungen folgt, was fraglos das Beste für Braunschweig wäre“, sagt Antoinette von Gronefeld.

Die von uns formulierten Ziele gelten vorbehaltlich der geplanten Umstellung der Fernwärme auf treibhausgasneutrale Versorgung. „Wann BS׀Energy die Fernwärmeversorgung allerdings vollständig auf treibhausgasneutrale Versorgung umgestellt haben wird, steht in den Sternen“, ergänzt Antoinette von Gronefeld.

Um die Treibhausgase zügig zu reduzieren, legen wir den Fokus auch auf Privathaushalte. Mithilfe von Daten, die durch Aufnahmen von Wärmebildkameras gewonnen werden, und kostenfreier Energieberatung soll das befördert werden. „Treibhausgasneutralität lässt sich nicht allein durch städtisches Handeln erreichen, sondern aufgrund der dichten Bebauung in der Stadt nur durch das Handeln privater Eigentümer“, setzt Antoinette von Gronefeld auf Motivation.

Das aktuell noch im Integrierten Klimaschutzkonzepts 2.0 festgelegte Ziel bis 2030 Treibhausgasneutralität bei städtischen Gebäuden herzustellen, sei angesichts der Tatsache, dass erst bis 2026 die kommunale Wärmeplanung fertiggestellt werde, ohnehin nicht zu erreichen, ergänzt unsere umweltpolitische Sprecherin und liefert ein weiteres schlüssiges Argument für unseren Antrag.

Die weiteren Punkte des Konzeptes beinhalten einen interkommunalen Windenergiepark, den Ausbau der Elektromobilität, die Reduzierung der Ladetarife, die Planungskapazitäten der Tiefbauverwaltung, klimafreundliche Logistik, Wasser-Rückhalteflächen und die Priorisierung der effizientesten Punkte aus dem Integrierten Klimaschutzkonzepts 2.0.