Ankündigungen von VW bereiten große Sorgen

Werksschließungen müssen verhindert werden – Strategie für die kommenden Jahre fehlt – Beschäftigte und Kommunen dürfen nicht die Leidtragenden sein

Die Ankündigung drastischer Einschnitte im Volkswagen-Konzern, die Rede ist von drohenden Werksschließungen und von Entlassungen, elektrisiert seit Montagnachmittag die gesamte Region Braunschweig. Auch wir blicken angespannt auf Volkwagen und die Entscheidungen, die dort in der kommenden Zeit getroffen werden.

„Wir beobachten die aktuellen Entwicklungen bei Volkswagen mit großer Sorge. VW ist ein großer Arbeitgeber in unserer Stadt und auch ein wichtiger Steuerzahler. Außerdem sind unzählige Zulieferer von VW abhängig. Tausende Familien in unserer Stadt sind direkt von den aktuellen Entwicklungen betroffen. Die Entscheidungen bei VW gehen uns deshalb alle an!“ erklärt unser Vorsitzender Thorsten Köster.

Volkswagen steckt bereits seit längerem in der Krise und konnte zuletzt die selbstgesetzten Einsparziele nicht erreichen. Deshalb griff der Konzern am Montag zu drastischen Maßnahmen und kündigte an, die bis 2029 bestehende Beschäftigungssicherung und die Tarifverträge zu kündigen. Dies könnte in 2025 erstmals seit 30 Jahren zu betriebsbedingten Kündigungen führen. Auch die Schließung eines Fahrzeug- und eines Komponentenwerkes stehen im Raum. Bereits kurze Zeit nach der Ankündigung formierte sich großer Widerstand gegen die vorgesehenen Maßnahmen.

„Wir wollen es aber nicht nur bei Worten belassen, sondern uns auch aktiv für den Erhalt unseres Braunschweiger Werkes sowie dessen Arbeitsplätze einsetzen. Deshalb habe ich dem Betriebsrat unsere Unterstützung angeboten. Außerdem bin ich schon sehr auf die Betriebsversammlung am Donnerstag gespannt. Als regelmäßiger Gast dort weiß ich den direkten Informationsfluss sehr zu schätzen“, sagt Köster.

Wir erwarten nun schnellstmöglich eine Auskunft des Oberbürgermeisters, welche Auswirkungen die Ankündigungen von VW auf Braunschweig und vor allem auf den städtischen Haushalt haben werden. Bereits der Abgasskandal im Jahr 2015 hatte zu so großen Verwerfungen geführt, dass die Verwaltung die anlaufenden Haushaltsberatungen stoppen und ihren Haushaltsentwurf einkassieren musste.

„Wer noch eines Zeichens bedurfte, dass wir einen strikten Sparkurs brauchen, sollte dieses am Montag erhalten haben. Wir bieten dem Oberbürgermeister erneut an, einen Haushalt mit breiter Mehrheit und den notwendigen Einschnitten zu beschließen. Es ist nun an Herrn Dr. Kornblum, auf unseren Vorschlag zu reagieren und mit seiner Verwaltung geeignete Maßnahmen vorzuschlagen“, erklärt unser Fraktionsvorsitzender Thorsten Köster.