Neubau der Städtischen Musikschule

Standort am Europaplatz bietet realistische und kostengünstige Alternative – Grundstück im städtischen Eigentum – keine Ankaufskosten – Verzicht auf überdimensionierten Konzertsaal spart erhebliche Mittel – „Haus der Musik“ wirtschaftlich nicht vertretbar

Mit einem neuen Vorschlag bringen wir frischen Wind in die Debatte um das geplante „Haus der Musik“ im ehemaligen Karstadt-Einrichtungshaus am Gewandhaus. Statt eines aufwendig umgebauten Gebäudekomplexes mit Konzertsaal und Musikschule plädieren wir für eine deutlich günstigere und schneller umsetzbare Lösung: den Neubau der Städtischen Musikschule auf dem Gelände des ehemaligen Zentralen Omnibusbahnhofs (ZOB) am Europaplatz, gegenüber der Volkswagen Halle.

„Wir setzen auf eine vernünftige, finanzierbare Lösung“, erklärt unser Kreisvorsitzender Maximilian Pohler. „Das Grundstück gehört bereits der Stadt – es entstehen also keine Ankaufskosten, sondern ausschließlich Baukosten.“ Zudem sieht das Konzept bewusst keinen zusätzlichen großen Konzertsaal vor.

Unser Fraktionsvorsitzender Thorsten Köster ergänzt:
„Unser Vorschlag ist bedarfsgerecht und realistisch. Angesichts der prekären Haushaltslage mit bald zwei Milliarden Euro Schulden ist das 100-Millionen-Euro-Projekt „Haus der Musik“ nicht zu verantworten – weder wirtschaftlich noch politisch. Ein neuer Konzertpalast passt schlicht nicht in die Zeit. Stattdessen wollen wir mit den anderen Fraktionen gemeinsam einen breit getragenen Antrag erarbeiten und diesen direkt nach der Sommerpause einbringen.“

Wir fordern bereits seit vielen Jahren bessere Bedingungen für die Städtische Musikschule. Diese ist derzeit auf drei ungeeignete Standorte verteilt (Augusttorwall 5, Magnitorwall 16 und Grundschule Rühme) – ein Zustand, der weder dem Unterricht noch dem Anspruch der Einrichtung gerecht wird. Bereits 2019 hatte die Verwaltung den Neubau in einer ersten Schätzung auf rund 18 Millionen Euro veranschlagt und „akuten Handlungsbedarf“ festgestellt. Geschehen ist seither nichts.

Laut aktueller Machbarkeitsstudie eines Architekten belaufen sich die Gesamtkosten für unseren Vorschlag – inklusive eines kleineren Saals für Musikschulkonzerte und der nötigen Infrastruktur – auf rund 22,5 Millionen Euro.

Im Vergleich dazu ist das Projekt „Haus der Musik“ ein finanzielles Schwergewicht:

· 15 Millionen Euro Kaufpreis für das Karstadt-Gebäude (an das Unternehmen New Yorker)

· 60 Millionen Euro als städtischer Beitrag in eine Stiftung, in der die Familie Knapp (New Yorker) die Mehrheit und damit die Kontrolle hätte

„Die Musikschule wäre in diesem Konstrukt lediglich Mieterin – mit allen Nachteilen, die das mit sich bringt“, kritisiert Pohler. „Ein städtischer Neubau hingegen bleibt dauerhaft im Eigentum der Stadt – es fallen keine Mieten an, und die Schule kann optimal geplant werden.“

Wir zeigen uns dennoch offen für alternative Innenstadtlösungen, sofern diese dieselben Kosten und Vorteile wie der ZOB-Standort bieten.

Thorsten Köster abschließend:
„Wir befürworten die Belebung der Innenstadt – aber nicht um jeden Preis. Der ehemalige ZOB ist zentral gelegen, verfügt über gute Parkmöglichkeiten und bietet eine pragmatische Lösung. Gleichzeitig glauben wir, dass sich für das ehemalige Karstadt-Gebäude auch eine attraktive privatwirtschaftliche Nutzung finden lässt.“