Sind die Quartiersgaragen in Wenden-West realisierbar?
Die Pläne für Quartiersgaragen im Baugebiet Wenden-West geraten offenbar ins Wanken. Eine aktuelle Mitteilung der Verwaltung zur Machbarkeitsuntersuchung offenbart erhebliche wirtschaftliche und konzeptionelle Risiken. Wir reagieren mit einer Anfrage für die nächste Sitzung des Ausschusses für Planung und Hochbau (28. November) und fordern umfassende Aufklärung.
„Die vorliegenden Ergebnisse sind mehr als ernüchternd“, erklärt unsere planungspolitische Sprecherin Heidemarie Mundlos. „Wenn Bau- und Betriebskosten in keinem Verhältnis zu den möglichen Einnahmen stehen und gleichzeitig unklar bleibt, ob die Bürgerinnen und Bürger diese Garagen überhaupt annehmen würden, dann müssen wir dringend über Alternativen sprechen.“
Laut Gutachten bestehen zahlreiche Risiken: hohe Bewirtschaftungskosten von rund 34 Euro pro Stellplatz und Monat, fragliche Mietpreise bei gleichzeitig hohem Anteil geförderten Wohnraums, nicht refinanzierbare Herstellungskosten sowie erhebliche Zweifel an der Nachfrage. Zudem sei eine funktionierende Parkraumbewirtschaftung in den umliegenden Straßen zwingende Voraussetzung – ein Aspekt, der bisher kaum diskutiert wurde.
Heidemarie Mundlos betont: „Wenden-West soll als autoarmes Quartier entwickelt werden. Doch ohne funktionierende Quartiersgaragen steht das gesamte Konzept auf der Kippe. Wir brauchen deshalb dringend Antworten: Was passiert, wenn die Garagen nicht gebaut werden? Wie soll die Parkraumbewirtschaftung aussehen? Und welche Kosten kämen auf die Stadt zu, wenn sie die Garagen selbst betreiben müsste?“
Mit unserer Anfrage möchten wir sicherstellen, dass die aktuellen Probleme nicht stillschweigend im Verfahren verschwinden. „Die Menschen in Wenden haben Anspruch auf Transparenz und ein tragfähiges Mobilitätskonzept“, so Mundlos. „Wir erwarten, dass die Verwaltung im Ausschuss klar Stellung bezieht – auch zu ähnlich gelagerten Problematiken in anderen Baugebieten, wie zum Beispiel Rautheim-Möncheberg.“